von Vanessa Küchenhoff (Kl. 10)
Wir alle wissen es: Winterzeit ist Grippezeit. Aber handelt es sich wirklich um eine Grippe, oder ist es doch „nur“ eine Erkältung? Nicht gerade selten werden diese beiden Krankheitsformen verwechselt, z.B. wenn der Arzt von einem „grippalen Infekt“ spricht. Denn dann meint er keine Grippe – wie der Name vermuten lassen würde -, sondern lediglich eine Erkältung. Doch wo liegen die Unterschiede zwischen Grippe und Erkältung, wie kann man sich davor schützen und was muss man tun, wenn es einen trotz aller Vorsichtsmaßnahmen doch erwischen sollte?
Sowohl eine Grippe als auch eine Erkältung werden durch Viren hervorgerufen. Der Unterschied liegt darin, dass eine Grippe nur durch die sogenannten Influenzaviren hervorgerufen werden kann, eine Erkältung dagegen durch über 100 verschiedene Virenarten. Die Übertragung geschieht bei beiden Krankheitsformen entweder durch den direkten Kontakt mit einer erkrankten Person (z.B. beim Händeschütteln) oder durch die Tröpfcheninfektion. Bei dieser gelangen beim Husten, Niesen, Sprechen usw. winzig kleine, virenhaltige Tröpfchen in die Luft an Gegenstände und an andere Menschen. Durch das Berühren oder Einatmen dieser Mikropartikel hat man Kontakt mit den Viren und bekommt eine Erkältung bzw. Grippe. Die Ansteckungsgefahr bei einem grippalen Infekt (also einer Erkältung) besteht 2-3 Tage nach dem Auftreten der ersten Symptome, bei der hoch ansteckenden Grippe 3-5 Tage (bei Kindern sogar bis zu 7 Tage).
Es gibt aber viele simple Tricks um der Ansteckung einer Erkältung einer oder Grippe vorzubeugen. Ein Beispiel ist das Vorbeugen durch Hygiene. Dazu gehört regelmäßiges Händewaschen, sich möglichst nicht mit den Händen ins Gesicht zu fassen und zu versuchen, das Händeschütteln während der Grippe-Saison zu vermeiden. Eine Übertragung durch die Tröpfcheninfektion kann man verhindern, indem man einmal in einer Stunde für etwa fünf Minuten lüftet, denn das Stoßlüften reduziert die Keimanzahl in der Luft. Außerdem sollte man sich möglichst nicht an Orten mit größeren Menschenansammlungen aufhalten und etwas Abstand zu erkrankten Menschen einhalten.
Vor einer Grippe kann man sich zudem noch durch eine Impfung schützen. Der beste Zeitpunkt dafür ist in den Herbstmonaten Oktober und November, da es noch ca. 2 Wochen dauert, bis sich der Schutz der Impfung eingestellt hat. Die Impfung sollte einmal im Jahr aufgefrischt werden. Allerdings ist zu beachten, dass auch eine Impfung nicht zu 100% vor einer Grippe schützt.
Einige Symptome treten sowohl bei einer Grippe als auch bei einer Erkältung auf. Dazu gehören Halsschmerzen und ein trockener Reizhusten. Für eine Erkältung typische Symptome sind auch noch das Gefühl von Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Zu Fieber kommt es allerdings nicht, höchstens zu leicht erhöhter Temperatur. Im Gegensatz dazu steigt die Körpertemperatur bei einer Grippe auf über 38,5°C an und man leidet an Kopf- und Gliederschmerzen. Aber Achtung: Diese Grippesymptome müssen nicht immer vorhanden sein! In manchen Fällen tritt die Grippe auch milder auf und ohne die typischen Symptome.
Doch wie verläuft so eine Grippe oder Erkältung eigentlich genau? Ein grippaler Infekt beginnt meist schleichend. Man fühlt sich nicht wohl, der Hals beginnt zu kratzen, am nächsten Tag ist man leicht heiser, die Nase läuft und über Nacht kommt noch Husten dazu. Wenige Tage später ist bereits eine deutliche Besserung erkennbar. Nach ungefähr einer Woche sollten die Symptome – soweit es keine Komplikationen gibt – verschwunden sein. Die „echte“ Grippe beginnt meist plötzlich. Man bekommt Fieber und Kopf- und Gliederschmerzen und will am liebsten nur noch ins Bett. Die folgenden 5-7 Tage ist man sehr krank und liegt im Bett. Die Genesung kann in besonderen Fällen sogar mehrere Wochen andauern.
Wer sich ernsthaft krank fühlt, hohes Fieber bekommt oder unter starken Kopf- und Gliederschmerzen leidet, sollte schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen. Dieser weiß auch, ob in der Gegend bereits Influenzainfektionen aufgetreten sind, denn das macht das Vorliegen einer Grippe wahrscheinlicher. Der Arzt kann die Ursache der Symptome ermitteln, gegebenenfalls eine Krankschreibung ausstellen und – gerade dann, wenn sich ein schwererer Verlauf anbahnt – gezielt Medikamente einsetzen, die entweder die Symptome lindern oder den Verlauf der Influenzaerkrankung positiv beeinflussen. Bei einer Erkältung kann man neben Medikamenten gut auch Hausmittel wie Hühnersuppe und Kräutertee einsetzen. Man sollte aber Vorsicht walten lassen bei beliebten Getränken wie einer warmen Honigmilch oder einer heißen Zitrone. Honig und Zitrone sind zwar hilfreich gegen Erkältung, aber Milch ist noch zusätzlich schleimfördernd und heißes Wasser zerstört bzw. beschädigt die Vitamine der Zitrone. Als Ersatz für diese Getränke kann man z.B. einen Löffel Honig auf der Zunge zergehen lassen und kaltes statt heißes Wasser mit Zitrone trinken.
In der winterlichen Jahreszeit ist es wichtig, sich gut vor Grippe und Erkältung zu schützen und wenn es einen doch erwischt, sich auszuruhen, viel zu trinken, Mitmenschen möglichst nicht anzustecken und gegebenenfalls einen Arzt aufzusuchen. An alle, die es bereits erwischt hat: gute Besserung!