Von Tomke Grabbe (Kl. 7)
Borkum, die größte ostfriesische Insel, die an der Grenze zu den Niederlanden in der Nordsee liegt, ist berühmt für ihre lange Geschichte des Walfangs.
Was viele nicht wissen, ist, dass Borkum bis 1863 zwischen ihrem West- und Ostland ein Niederungsgebiet hatte, das von Wasser durchflutet wurde. 1864 begann man schließlich den Dünenbau in diesem Gebiet – und nach einigen Jahren führte die Arbeit zum Erfolg: Borkum war komplett vereint und heute kennt man sie als beliebte Touristeninsel.
Wenn man diese im Urlaub besucht, hat man vielleicht gemerkt, dass die auffälligsten Besonderheiten der Vergangenheit noch heute auf der Insel zu erkennen sind, z. B das Heimatmuseum, in dem ein Skelett eines Pottwals ausgestellt ist, ein Zaun aus speziellem Material, nämlich Walknochen, und das Inselwappen, auf dem zwei Wale abgebildet sind.
Seit 1643 gingen nämlich norddeutsche Männer auf Walfang, so auch die Einwohner Borkums, wobei sich die Verbindung zu Walen sehr schnell feststellen lässt.
Nach ihrem Aufbruch nahmen die Walfänger von Borkum aus Kurs Richtung Norden. Die Reise führte die Insulaner bis zur Arktis. Das war nicht ungefährlich, denn Eis konnte die Schiffe lange aufhalten oder zerstören. Die Jäger spezialisierten sich auf Walarten, welche nach ihrem Tod an der Wasseroberfläche treiben. Eine dieser Arten war der Grönlandwal. Er ist 16-20 Meter lang und hat ein Gewicht von ca. 20 Elefanten. Allein die Zunge des Tieres wiegt 900kg. Im Frühjahr begann die Jagd, die bis zum Spätsommer anhielt.
Anfangs jagten nur die Niederländer und Franzosen die Wale, doch dann wollten auch die Norddeutschen, so wie die Einwohner Borkums, ein großes Geschäft daraus machen. Probehalber schickten Hamburg und Emden die ersten deutschen Schiffe 1643 auf die Jagd nach Walen, und nach einiger Zeit brachen bereits 75 Hamburger Fischer zu den Gewässern nahe Spitzbergen auf.
Der Nutzung des Wales erstreckte sich über die Verarbeitung von Fleisch und Knochen bis zu Lebensmitteln oder Brauchbarem im Alltag. Seinen Speck gebrauchte man als Beleuchtungsmittel, was heute ja nicht mehr nötig wäre, weil Lampen mit Strom betrieben werden. Aus dem Fett des Tieres, das auch Tran genannt wird, kann man Knöpfe, Lineale und Reifröcke fertigen, und aus dem Fleisch entstand Tierfutter. Auch die Knochen des Wals sind gut zu verarbeiten, nämlich zu Leim oder Gelatine.
Mehr als 300 Jahre später wurde 1982 der kommerzielle Walfang international verboten. Diese Entscheidung bezog sich allerdings nicht auf wissenschaftlichen oder kulturellen Fang, der weiterhin legal blieb.
Trotzdem stimmten nicht alle Länder dem Verbot zu; aufgrund von Forschungszwecken töteten sie erneut tausende Wale. Drei der größeren Länder, die noch heute Wale jagen, sind Norwegen, Island und Japan, obwohl dies aus wirtschaftlichen Gründen heute überhaupt nicht mehr nötig wäre.
Deshalb finde ich, dass die Jagd heute einzig und allein dazu führt, dass weitere Tierarten durch den Menschen aussterben.
Quellen:
https://www.wwf.de/themen-projekte/artenschutz/politische-instrumente/iwc
www.natosti.uni-oldenburg/ostfriesische_inseln/02_inseln_borkum.html
https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/Als-die-Norddeutschen-auf-Walfang-gingen,walfangimnorden101.html
https://www.n-tv.de/wissen/Grundloses-Wal-Gemetzel-article17949646.html
https://www.spiegel.de/reise/deutschland/nikolaus-brauch-auf-borkum-a-937407.html