Ein flügelloser Rabe bin ich

von Layla Rees (Q2)

Illustration: Franziska Endrullis (Kl. 7)

Ein flügelloser Rabe bin
Ich will zeigen, was ich fühle, doch ich kann’s nicht
Was ich manchmal durchmachen muss
Darauf hat wirklich niemand Lust
Das wünsche ich nicht mal meinem schlimmsten Feind
Denn auch wenn ich glücklich schein
Fühl ich mich doch so allein
Ich bin immer fröhlich
Und meistens auch höflich
Und das nervt viele
Doch ich kann nicht zeigen, was ich fühle
Ein Rabe mit großen Flügeln, die er nicht benutzen darf
Deswegen bin ich unter den anderen ein schwarzes Schaf
Dass sich weiß angemalt, damit die anderen nicht gestört werden in ihrem Schlaf
Doch irgendwann kommt immer der große Regen
Wäscht ab, den weißen Segen
Dann kommen zum Vorschein meine wahren Launen
Und sie werden alle staunen
Doch bis es so weit ist
Und ich die Gespräche erhitz‘
Bin ich eingeschlossen, allein
Mit einem in der Kehle eingeschlossenen Schrei
Doch wenn ich sogar bin ein Adler
Und so ein mutiger, wie kein anderer, der da war
Was dann?
Dann bin ich ein flügelloser Adler, der nicht zeigt, was er kann
Ein Adler, der sich nach dem Himmel sehnt
Während er sich gegen einen morschen Baumstamm lehnt
Freiheit nur ein schöner Traum
So weit weg, wie der Himmelssaum
Ein Traum vom Glück
Wenn er wahr wird, gibt es kein zurück
Dann schwebe ich am Himmel
Und lass ihn hinter mir, den ganzen Fimmel

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