von Tida Meyerholz (Kl. 8)
Warum muss man sich in einer Covid-19-Pandemie ausgerechnet gegen Masern impfen lassen? Ist das etwa nicht nur eine harmlose sogenannte „Kinderkrankheit“? Nein, Masern sind eine Infektionskrankheit, die durch Viren ausgelöst wird. Sie gehört zu den ansteckendsten Krankheiten dieser Welt.
Schon in der Zeit der Römer vor mehr als 2000 Jahren gab es diese, sie wurde vermutlich von Rindern übertragen. Jugendliche und Erwachsene haben in der Regel einen stärkeren Verlauf als Kinder, und pro Jahr erkranken in Deutschland noch immer einige hundert Personen. Masern ist in den meisten Fällen mit einer stärkeren Grippe zu vergleichen, allerdings erkranken 20-30% an einem stärkeren Verlauf. Außerdem gibt es auch allerhand Spätfolgen. Dazu aber später mehr.
Mögliche Symptome in der ersten Phase sind zum Beispiel hohes Fieber, Husten, Halsschmerzen, Schnupfen und Müdigkeit. In der zweiten Phase kommt der typische gepunktete Hautausschlag, weißer Belag auf der Wangenschleimhaut oder eine mögliche Entzündung der Mandeln oder Bindehaut hinzu. Bei der Dauer der Erkrankung ist mit zwei bis drei Wochen zu rechnen. Die Inkubationszeit beträgt 8-10 Tage. Während der Erkrankung wird das Immunsystem so geschwächt, dass andere Erreger eine höhere Chance haben, auch in den Körper einzudringen; dies schwächt ihn noch einmal erheblich. Außerdem gibt es auch noch einige Spätfolgen, die auftreten können, wie eine Lungenentzündung, Hauterkrankungen durch den Ausschlag, eine Hornhautentzündung am Auge, die Seh-Schwierigkeiten auslösen kann, oder eine Gehirnentzündung, die geistige Beeinträchtigungen oder sogar den Tod hervorruft. Mehrere Jahre später kann ein ehemaliger Masern-Erkrankter auch noch an SSPE (Subakute sklerodierende Panenzyphalitis) erkranken, diese greift das Nervensystem an und endet immer tödlich. Masern sind deshalb meldepflichtig.
In Deutschland gibt es seit dem 01.03.2020 eine Impfpflicht, und bis zum 01.11.2021 müssen jetzt auch SchülerInnen ihren Impfausweis erneut vorlegen. Eine Impfung schützt erheblich und wird entweder mit einem MMR-Impfstoff durchgeführt (Mumps, Masern, Röteln) oder einem alleine gegen Masern. Im Normalfall ist die Impfung harmlos und gut verträglich, nur gelegentlich kommt es zu leichtem Fieber und nicht ansteckendem Ausschlag. Wenn bis zu 95% der Menschen in Deutschland geimpft sind, kann man von Herdenimmunität sprechen und die Masern werden höchstwahrscheinlich ausgerottet. Allerdings liegt die Impfquote bisher nur bei 93%; diese soll aber nun durch die erlassene Impfpflicht stark nach oben getrieben werden.
Quellen:
https://focus-arztsuche.de/magazin/krankheiten/kinderkrankheiten/masern-erkennen-und-behandeln
https://www.aerzteblatt.de/archiv/149193/Masern-Gelebte-Geschichte