Rauchen gefährdet die Umwelt!

Warum es sich auch ökologisch lohnt, dem Glimmstängel abzuschwören

von Luisa Zimmermann (Kl.. 9)

Foto: Cheryl Holt auf pixabay.com

2020: ein neues Jahr bringt meist neue Vorsätze. Einer der beliebtesten überhaupt ist es, mit dem Rauchen aufzuhören. Den Aufdruck „Rauchen kann tödlich sein“ hat wohl fast jeder schon einmal auf einer Zigarettenverpackung gesehen, denn klar ist, dass ein Nichtraucher meistens ein längeres und gesünderes Leben lebt. Man tut mit dem Aufhören aber nicht nur sich selbst, sondern auch der Umwelt etwas Gutes.

Zuerst müssen handelsübliche Zigaretten hergestellt werden. Schon allein bei diesem Prozess, der etwa 5,3 Millionen Hektar Anbaufläche in Anspruch nimmt und etwa dem Jahresstromverbrauch von 8,6 Millionen Single-Haushalten gleichkommt, werden eine Menge Ressourcen verbraucht. Unter anderem wurden im Jahr 2014 ganze 22,2 Billionen Liter Wasser für die Herstellung von Zigaretten verbraucht; so ist ein Durchschnittsraucher, der 50 Jahre lang 15 Zigaretten am Tag raucht, für den Verbrauch von über 1 Millionen Liter Wasser verantwortlich (vgl. für diese und weitere Angaben https://www.zeit.de/2020/03/zigaretten-umweltbelastung-muell-emissionen). Und Wasser ist schon jetzt global gesehen Mangelware.

Wenn es um den Klimaschutz geht, spielen die auch und gerade Emissionen eine wichtige Rolle. In diesem Kontext stellt sich die Frage, wie viel CO2 denn die gesamte Tabakindustrie jährlich ausstößt. Die Antwort ist kein Geheimnis, doch für manche bestimmt trotzdem eine Überraschung: Es sind 84 Millionen Tonnen, das entspricht etwa 15 Millionen Flugreisen einzelner Passagiere von Hamburg nach San Francisco.

Noch erschreckender dürfte für Manche die Höhe der Verwarnungsgelder sein, die man in bestimmten Orten zahlen muss, wenn man eine Kippe auf die Straße wirft. In Singapur muss man bei Wiederholung bis zu 6625€ zahlen, in Calgary (Kanada) sind es bis zu 517€, in Brüssel 200€, in London 178€ und in Hamburg immerhin 55€. Dazu sollte man wissen, dass auch nur jede dritte Zigarette ordnungsgemäß in einen Mülleimer entsorgt wird und so pro Tag ca. 10 Milliarden Stummel in der Umwelt landen.

Ein damit zusammenhängendes Problem ist die nur sehr langsam vorangehende Zersetzung von Zigarettenfiltern, in denen sich bis zu 12.000 Celluloseseacetat-Fasern befinden: dieser biobasierte Kunststoff zerfällt in der Natur erst nach bis zu 15 Jahren, weshalb es kein Wunder ist, dass er bis in das Packeis der Polregionen getrieben ist. Wenn sie erst einmal im Salzwasser gelandet sind, brauchen die Fasern mehr als 100 Jahre, um zu zerfallen. Neben den Zigaretten selber bleibt ja auch noch die Verpackung aus Papier, Farbe, Kleber und Folie, die zusätzlich zwei Millionen Tonnen Abfall verursachen.

Auf den Verpackungen ist neben den Schockfotos und Warnhinweisen wie „Rauchen kann ihr ungeborenes Kind töten“ oder „Rauchen kann Lungenkrebs verursachen“ meistens auch eine kleine Angabe über den Gehalt von Kondensat (Teer), Nikotin und Kohlenmonoxid in Milligramm angegeben. Doch noch über 5000 andere Giftstoffe, darunter Schwermetalle oder krebserregende Stoffe wie Benzol, bleiben in den Filtern hängen. Diese Giftstoffe gelangen dann auch in die Böden oder z.B. ins Grundwasser, wo sie dann das Wachstum von Gras und Klee hemmen. Außerdem stellten Forscher in einem Experiment an Schnecken, Fischen und Seeringelwürmer Gen- und Verhaltensveränderungen fest, die bis zum Tod reichten. Und wie auch jeder andere Müll im Meer, stellen die Filter eine Gefahr für Meereslebewesen dar, da z.B. Fische sie fressen.

Es ist oft ein langer und harter Weg mit dem Rauchen aufzuhören. Sich selber tut man damit auf jeden Fall einen Gefallen, der sich gleichzeitig – und das mag nicht jedem klar sein – auch für die Umwelt rentiert.

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