Wale – Tiere der Superlative

von Franziska Endrullis (Kl. 7)

Blauwale, Schweinswale, Pottwale… Es gibt so viele verschiedene Walarten! Aber welcher Wal ist am größten oder am schwersten? Und warum sind Orcas halb schwarz und halb weiß, und wieso haben Pottwale einen so großen, merkwürdig geformten Kopf? Das und noch mehr findet ihr hier! Ich möchte euch drei verschiedene Walarten vorstellen.

Der Blauwal

Blauwal-Rückenflosse / Blauwal taucht ab; Foto: commons.wikimedia.org

Der Blauwal ist der größte und schwerste Wal der Welt, er kann bis zu 200t auf die Waage bringen und dabei bis zu 32m lang werden. Auch wenn der Blauwal der größte Wal der Welt ist, hat er doch Feinde, wie z.B. den Orca. Anstatt Zähnen hat er Barten. Was sind Barten?

Ein Blauwal frisst Plankton, auch Krill genannt. Das sind kleine Krebse. Also wirklich, wirklich kleine Krebse! Und die Barten filtern diese Krebse. Die Barten sind im Prinzip kleine Filter-Haare, sie liegen im Mund. Der Blauwal saugt eine riesige Menge an Wasser ein und drückt das Ganze durch seine Barten wieder raus; dabei bleibt Plankton in den Barten hängen. Nun muss der Blauwal es nur noch runterschlucken.

Mit viel Mühe kann ein Blauwal bis zu 48 km/h erreichen. Blauwale bzw. die meisten Wale überhaupt sind sehr „familienfreundlich“ und passen daher gut auf ihre Jungtiere auf! Gut zu erkennen sind Blauwale an ihren großen Flossen und dass sie natürlich auch generell enorm groß sind! Blauwale sind Einzelgänger, außer, wenn sie eine Reisegruppe bilden. Meistens bestehen solche Gruppen aus ca. zwei bis drei Tieren. Blauwale sind in allen Ozeanen und Meeren zuhause. Ihr Lebensraum ist die Hochsee, meistens in kalten Gewässern.

Wie lange kannst du die Luft anhalten? 10-20 Sekunden, ungefähr? Ein Blauwal taucht meistens alle zwei-drei Minuten auf. Das klingt nicht viel? Im Extremfall können sie aber bis zu 30 min unter Wasser bleiben. Zum Vergleich: Der aktuelle Weltrekord eines Menschen, unter Wasser zu bleiben, liegt bei 24 Minuten und 33 Sekunden.

Der Orca

Der Orca, auch bekannt als Schwertwal oder Killerwal, ist eigentlich kein Killer. Er wird nur aggressiv, wenn er sich bedroht fühlt oder wenn er Hunger hat. Aber wer nicht? Ich werde auch sauer, wenn ich nichts zu essen bekomme!

Mama Orca mit Baby Orca; Foto: Public Domain Pictures

Wie schon gesagt, ist der Orca sehr schnell hungrig! Er frisst Fische, Robben, Kalmare, Pinguine und Meeressäuger. Und davon nicht gerade wenig, pro Tag bis zu 200 kg.

Orcas leben in Gruppen von bis zu 70 Tieren. Wieso? Das liegt daran, dass  sie sich so besser verteidigen können, aber auch schneller und gezielter angreifen können. Schwertwale greifen gerne mal einen Blauwal oder Pottwal an. Einen besonderen Feind, aber haben sie: größere Haie. Der Orca ist schwarz hat aber einen weißen Bauch. Warum? Das hat folgenden Grund: Wenn der Orca von unten angreift, wird er mit seinem schwarzen Rücken nur sehr schwer gegen das dunkle Meerestief erkannt. Aber wenn er von oben kommt, verschwindet er mit seinem hellen Bauch gegen das helle Tageslicht.

Orcas gehören zu den Delfinen, das heißt, sie müssen immer wieder auftauchen. Sie können höchstens 15 – 20 Minuten unter Wasser bleiben. Wenn es mal zu Nachwuchs kommt, kümmern sich alle in der Gruppe um das Neugeborene. Da Orcas, wie alle Wale Säugetiere sind, trägt ein Orca-Weibchen sein Junges ca. 12 – 18 Monate im Bauch. Bei der Geburt wiegt das Kalb schon fast 200 kg und ist schon ca. zwei Meter groß.

Ihr denkt vielleicht, ein Orca ist nichts weiter als ein verfressener Wal. Da liegt ihr aber falsch, denn er ist sehr intelligent. Orcas haben das zweitgrößte Gehirn aller Meeressäugetiere! (Das größte hat der Pottwal, auch auf dieser Liste.) Wie oben erwähnt, bewegen sich Orcas immer in Gruppen. Das ist sehr schlau, denn so können sie auch wesentlich größere  Meerestiere jagen, wie z.B. den Blauwal und manchmal fressen sie auch große Haie. Ein Orca wird ca. 6-8 Meter lang. (Ich finde, das geht ja noch, denkt mal an den Blauwal mit seinen 30 Metern!)

Der Pottwal

Was fällt dir sofort ein, wenn du an Pottwale denkst? Knubbelig, groß oder gefährlich? Letzteres dachten früher viele Seemänner. Wie zum z.B. in dem berühmten Roman Moby Dick, einer Geschichte aus dem 19. Jahrhundert.

Pottwal-Zeichnung aus dem 19. Jahrhundert; Illustration: www.picryl.com

Ein großer, bedrohlicher Pottwal soll wohl früher viele Leute gefressen haben. Ich persönlich denke nicht, dass es so einen großen Pottwal gibt. Das wäre eher ein Blauwal gewesen. Aber ein Pottwal hat von allen Walen den größten Schlund, theoretisch kann er zwar einen Menschen im Ganzen verschlucken, aber so ein Vorfall ist mir nicht bekannt. Kommen wir zu den richtig wichtigen Informationen: Ein Pottwal wird bis zu 50-70 Jahre alt. Im Gegensatz zum Blauwal wird ein Pottwal also sehr alt!

Pottwal-Skelett am Strand von Jandia/Fuerteventura, Foto: commons.wikimedia.org

Außerdem messen sie bis zu 18 Metern. Ein Blauwal kann ca. eine halbe Stunde unter Wasser bleiben, das ist jedoch gar nichts gegen einen Pottwal! Pottwale können ca. 2 Stunden lang ohne Auftauchen auskommen. Wenn sie dann erstmal Luft geholt haben, tauchen sie tiefen von bis zu 3.000 Metern. Deswegen leben sie auch in der Tiefsee, meistens auch in kalten Gewässern. In der Tiefsee fressen sie gerne mal einen Kalmar. Was außerdem auf ihrem Speiseplan steht, sind Kraken oder Haie. Pro Tag fressen sie 1,5 Tonnen, das sind 3% ihres Körpergewichts. Pottwale wiegen bis zu 55 Tonnen. Große Meerestiere können sie also gut verspeisen, denn sie gehören zu den Zahnwalen. Zwar haben sie nur 18-20 Zähne, aber Pottwale sind die größten Zahnwale der Welt.

Und zuletzt kläre ich das Rätsel um den großen und eckigen Kopf eines Pottwals, denn in seinem Kopf befindet sich das schwerste Gehirn aller Säugetiere, dieses wiegt sage und schreibe 9,5 kg!

Pottwal ggf. Mutter mit Kalb –   Bild von: WIkimedia Commons Aber neben dem schweren Gehirn gibt es in seinem Kopf ein wichtiges Organ, das Spermaceti-Organ. Es ist mit Walrat gefüllt, mit hellem Wachs ähnlichem Öl, dieses braucht ein Pottwal, um überhaupt so tief tauchen zu können. Wegen dieser körpereigenen Substanz wurden die Pottwale auch fast ausgerottet; damit brannten nahezu alle Lampen des 19. Jahrhunderts!

Quellen:
https://www.tierchenwelt.de/zahnwale.html
https://www.nationalgeographic.de/themenkomplex/themen/tiere/saeugetiere/meeressaeuger/wale

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