Kotztüten und Kronkorken

Skurrile private und öffentliche Sammlungen

von Chiara Fleßner (Kl. 8)

Jeden Tag tun wir das Gleiche: Essen, Trinken, Schlafen. Arbeit und Schule lassen das Leben eintönig werden. Daher betreiben viele Leute ein Hobby wie Fußball, Turnen oder Schwimmen. Doch nicht jede Lieblingsbeschäftigung ist so naheliegend wie die eben genannten, es gibt auch eher skurrile, wie zum Beispiel das Sammeln von bestimmten Dingen. Damit meine ich nicht die Art von Sammlungen wie Magnete, die man aus Urlauben mitgenommen hat, oder Figuren jeglicher Art, sondern besonders auffällige und unerwartete Sammlungen, die ich Euch nun vorstellen möchte.

Foto: Bruno/Germany auf pixabay.com

Zunächst ist da die Kronkorken-Sammlung von Hans Heiland aus Österreich. Richtig gelesen, Kronkorken-Sammlung. Heiland hatte es sich zur Aufgabe gemacht alle Verschlüsse für Bierflaschen aus Blech, in seiner Heimat Bierkapseln genannt und sonst weggeschmissen werden würden, für einen guten Zweck zu sammeln. Nach fünf Jahren, in denen er ganze zehn Millionen Kronkorken zusammengetragen hat, die drei Traktoranhänger füllten und stolze 18 Tonnen wogen, hat er seine Sammlung an einen Altmetallhändler verkauft, welcher ihm 1.500€ dafür gab. Das Geld spendete Heiland an eine Familie, deren Vater verstorben war (vgl. https://noe.orf.at/v2/news/stories/2779205/).

Viele Kinder, vor allem Mädchen, spielten oder spielen auch heute noch gerne mit Barbies. Dass das Kinderzimmer meist mehr als nur eine Barbie zu bieten hat, ist eigentlich zu erwarten. Doch bei ganzen 500 Stück endet der Spaß dann auch. Bei dem Besitzer dieser Vielzahl der beliebten Puppen handelt es sich nicht, wie vielleicht zu erwarten, um ein kleines Mädchen, sondern um Manfred Reichel, der mit 18 Jahren mit dem Sammeln begann. Er interessiert sich nur für Puppen aus seiner Kindheit, sprich die, die bis 1980 hergestellt wurden. Darunter befindet sich auch die allererste Barbie, die 1959 auf den Markt kam (vgl. https://wien.orf.at/v2/news/stories/2973443/).

Sehr kurios ist dann doch schon eine Kotztüten-Sammlung, die als Erinnerung an eine Flugreise begann. Der Sammler, Fredy Thürig, ist Berufsschullehrer und beauftragt mittlerweile seine Schüler damit, ihm immer eine Tüte mitzubringen, wenn diese die Gelegenheit dafür haben. Als Belohnung gibt er ihnen dann eine Packung Gummibären. Unter seiner Sammlung, die bereits 2800 Tüten beträgt, ist auch eine zur Hochzeit von Herzogin Kate und Prinz William dabei. Laut eigenen Aussagen wird seine Sammlung nie vollendet sein. Er legt Wert darauf, dass seine Tüten originell und dennoch nicht zu teuer sind, so steht auf seiner Lieblingstüte zum Beispiel der Spruch: „Das sollten Sie lieber für sich behalten.“ (vgl.   https://www.20min.ch/sommerspecial/festivalsommer/story/Der-Kotztueten-Sammler-10658473)

Zum Abschluss habe ich noch meinen Favoriten der merkwürdigsten Sammlungen für Euch aufgespart. Das Museum „Walser Bachschmiede“ in Österreich hat eine Ausstellung der verschiedensten Toiletten auf die Beine gestellt. Hierbei handelt es sich selbstverständlich nicht um stinknormale Toiletten, die man in jedem Haushalt findet, sondern um Außergewöhnliches aus aller Welt, darunter handgeformte Keramiktöpfe, Leibschüsseln für Frauen, die zur Zeit von König Ludwig XIV. diese bei langen Predigten mit in die Kirche schmuggelten, ein hölzerner Leibstuhl mit Druckverschluss und weitere „stille Orte“ zum Geschäft verrichten (vgl. https://salzburg.orf.at/v2/news/stories/2780038/).

Sammeln als Hobby ist eine Leidenschaft, die die Menschen in einen Wahn treibt, indem sie alles tun würden, ihre Sammlung zu vergrößern. Jedoch kann Sammeln auch ein sehr witziges und vor allem zeitaufwändiges Hobby sein, welches in einem gesunden Maße betrieben, den womöglich eintönigen Alltag verschönern kann. Also, was sammelt ihr?

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